Nachdem der zweite Weltkrieg endlich sein Ende gefunden hatte und die Besatzungsmächte das Leben in der hiesigen Region kontrollierten, besannen sich die Menschen in Heimbach darauf, dass nicht Resignation und Verzweiflung zu einer lebenswerten Zukunft führen werden, sondern Hoffnung und Zuversicht. Aus diesem Gedanken heraus schöpfte man Kraft zum Wiederaufbau und zur Gestaltung eines neuen Lebens. Den alltäglichen Mühen und Strapazen entflohen die Heimbacher abends, wenn sie sich zusammensetzten, um gemeinsam wieder positive Lebenseinstellungen zu finden. Auch wenn die amerikanischen Soldaten als Besatzungsmacht die festgelegten Sperrzeiten scharf kontrollierten, so wurde immer eine Möglichkeit gefunden, sich bei der Familie Rapp in der Gaststätte zu treffen um dort zu feiern. |
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Diese Zusammenkünfte bewirkten schließlich, dass bereits im ersten Jahr nach Kriegsende in Heimbach wieder Fastnacht gefeiert wurde. | ||
Über eine Zeit von 7 Jahren feierten die Heimbacher ihre Fastnacht in lockerer Art und trotzten damit dem Ernst des Lebens. | ||
Im Jahre 1953 entwickelte sich dann die Idee, in Heimbach einen Karnevalsverein zu gründen, da der Zuspruch aus der Bevölkerung immer größer wurde. Dieser Gedanke ruhte dann doch ein Jahr, bis anlässlich des Lumpenballs am 02. März 1954 die Närrin Gisela Preidel die Idee neu aufleben ließ. |
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Kurz entschlossen wurde ein vorläufiger Vorstand gewählt und mit Stolz konnten die Heimbacher sagen: | ||
Heimbach hat einen Karnevalsverein! | ||
In den folgenden Jahren wurden nun regelmäßig Kappensitzungen, Masken- und Lumpenbälle durchgeführt. Während der Kampagne 1965 beschoss der Verein, die Aktivitäten etwas zu reduzieren und erst einmal keine Kappensitzungen mehr durchzuführen. Einige Aktive der „Gründergeneration“ waren altersbedingt nicht mehr in der Lage, die Mühen und Strapazen, die mit der Organisation einer Kappensitzung verbunden waren, auf sich zu nehmen. Nachwuchs war zu diesem Zeitpunkt auch nur sehr spärlich vorhanden sodass im Jahr 1965 lediglich einen Maskenball und einen Lumpenball organisiert wurde. Bis ins Jahr 1979 sollte diese Entscheidung seine Gültigkeit haben. Zwar fand jedes Jahr eine Jahreshauptversammlung des Karnevalvereins statt und je ein Maskenball sowie ein Lumpenball, eine Kappensitzungen gab es aber leider keine. |
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Chronik der „Neuzeit“ des HCC. | ||
Nach 15-jähriger Pause ohne Kappensitzung sollte das Narrenschiff wieder flott gemacht werden. Anlass war das 25-jährige Bestehen des Heimbacher Carneval Clubs. | ||
Klaus Dönges, der Sohn eines der Gründungsmitglieder und des damaligen Vorsitzenden des HCC, Werner Dönges, läutete kräftig die Schiffsglocken, um wieder eine Mannschaft zu rekrutieren, damit das närrische Boot wieder viel Wasser unter den Kiel bekommt. | ||
Zahlreiche Matrosen meldeten sich, um mit neuem Kapitän in die närrische See zu stechen. Als Steuermann wurde der noch amtierende Sitzungspräsident Werner Dönges angeheuert, der durch seine langjährigen Erfahrungen den Sitzungskurs beibehalten sollte. Es fanden sich Tanz- und Gesangsgruppen, Büttenredner, Helfer für die Saaldekoration und vor allem eine große Menge an Bürgern, die Interesse an einer Fastnachtsveranstaltung bekundeten. | ||
Mit vollem Einsatz und großen Engagement gingen alle Beteiligten an die Sache ran und zur Kampagne 1980 war es dann soweit: | ||
Heimbach hatte wieder eine Kappensitzung! | ||
Quelle: Jubiläumsausgabe „Heimbacher Carneval Club e.V. 44 Jahre“. | ||
Weiteres wissenswertes zur Chronik des HCC. | ||
Gründungsdatum: | Fastnachtsdienstag, 02.03.1954 | |
Gründungsanlass: | Vorschlag der Närrin Gisela Preidel | |
Gründungsmitglieder: | 26 Personen | |
Erster Vorstand: | Werner Dönges | |
Josef (Seppl) Krämer | ||
Georg (Schorsch) Prall | ||
Karl Klos | ||
Hans Szankovich | ||
Hans Stein | ||
Lia Dönges | ||
Gisela Preidel | ||
Willy Scherf | ||
Else Scherf | ||
Hans Trimper | ||
Als Vereinslokal diente das Gasthaus „WALDLUST“, Inh. Ludwig Rapp. Der Mitgliedsbeitrag war damals eine freiwillige Zahlung von mindestens 0,30 DM/mtl. und die erste öffentliche Sitzung fand am 22.01.1955 mit 81 Besuchern statt. Im gleichen Jahr nahm der HCC auch das erste Mal am Umzug in Bad Schwalbach teil. |